Die Geschichte der Freidemokraten in Sachsen
Die sächsischen Liberalen blicken auf eine lange Tradition zurück. Mit dem Gründer der Deutschen Demokratischen Partei, Friedrich Naumann, dem Dresdner Oberbürgermeister und Mitbegründer der Liberal-Demokratischen Partei (LDPD), Wilhelm Külz, sowie dem langjährigen Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Wolfgang Mischnick, haben liberale Vordenker aus Sachsen über lange Jahre die Politik in Deutschland maßgeblich mitgeprägt.
Die Geschichte der sächsischen Liberalen im Überblick
2017 | Zur Bundestagswahl erreicht die sächsische FDP 8,2 Prozent und erzielt das beste Ergebnis aller ostdeutschen Flächenländer. Nach vierjähriger außerparlamentarischer Opposition kehren die Freidemokraten in den Bundestag zurück. Die FDP gewinnt drei Sitze in Sachsen. |
2015 | Mit Dirk Hilbert wird ein FDP-Mitglied zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden gewählt. In Olbernhau, Waldheim, Oberlungwitz und Taucha gewinnen FDP-Kandidaten zum ersten Mal die Bürgermeisterwahlen; sechs weitere liberale Bürgermeister werden im Amt bestätigt. |
2014 | Bei der Wahl zum 6. Sächsischen Landtag erzielt die FDP 3,8 Prozent und ist in der Folge nicht mehr im Landtag vertreten. |
2014 | Bei den Kreistagswahlen, Stadt- und Gemeinderatswahlen erzielt die FDP in Sachsen 5,3 Prozent. |
2013 | Zur Bundestagswahl scheidet die FDP mit 4,8 Prozent erstmals aus dem Bundestag aus. |
2009 | Zur Bundestagswahl erringt die FDP Sachsen mit 13,3 Prozent das beste Ergebnis aller ostdeutschen liberalen Landesverbände und stellt vier Bundestagsabgeordnete. |
2009 | Bei der Landtagswahl verdoppelt die FDP mit zehn Prozent die Zahl ihrer Mandate auf 14 nun Abgeordnete. CDU und FDP bilden eine gemeinsame Regierung und die FDP stellt im Kabinett den Wirtschafts- und den Justizminister. |
2009 | Die sächsischen Freidemokraten erzielen bei den Kommunalwahlen mit 8,3 Prozent und bei der Europawahl mit 9,8 Prozent Rekordergebnisse. |
2006 | Das neue „Liberale Haus“ im Preußischen Viertel Dresdens vereint 15 FDP-Verbände, Wahlkreisbüros und Partnerorganisationen zu einer zentralen Anlaufstelle der Freidemokraten in Sachsen. |
2005 | Bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag erreicht die FDP in Sachsen 10,2 Prozent und verdoppelt damit ihre Mandate auf 4 Sitze. |
2004 | Bei der Wahl zum 4. Sächsischen Landtag erhält die FDP 5,9 Prozent und damit 7 Sitze im Parlament; Fraktionsvorsitzender wird Holger Zastrow. |
2004 | Die FDP erreicht 5,2 Prozent zur Europawahl. Der Leipziger Holger Krahmer wird erster Europaabgeordneter der sächsischen FDP. |
2004 | Die FDP Sachsen erzielt 7,2 Prozent zur Kommunalwahl. |
2003 | Auf dem Landesparteitag in Döbeln wird der Parteiname in „Freie Demokratische Partei (FDP)“ – ohne Punkte im Parteikürzel und ohne den Zusatz „Die Liberalen“ geändert. |
2002 | Wolfgang Mischnick verstirbt in Kronberg. |
2002 | Bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag erreicht die F.D.P. in Sachsen 7,3 Prozent. |
2001 | Das FDP-Mitglied Ingolf Roßberg gewinnt als Kandidat einer breiten Bürgerinitiative die Stichwahl um den Stuhl des Oberbürgermeisters in Dresden. |
2000 | Ralf Oberdorfer gewinnt die Bürgermeisterwahlen in Plauen und wird als erster Liberaler Oberbürgermeister der kreisfreien Stadt Plauen. |
1999 | Bei der Wahl zum 3. Sächsischen Landtag erhält die F.D.P. 1,1 Prozent. |
1997 | Wolfgang Mischnick wird Ehrenvorsitzender der sächsischen Liberalen. |
1996 | Die Wolfgang-Natonek-Akademie in Kottenheide/Vogtland wird als erste Bildungsstätte der Friedrich-Naumann-Stifung in den neuen Bundesländern eröffnet. |
1994 | Bei der Wahl zum 2. Sächsischen Landtag ist die F.D.P. mit einem Ergebnis von 1,7 Prozent nicht mehr im Parlament vertreten. |
1994 | Wolfgang Natonek verstirbt in Göttingen. |
1991 | Die Wilhelm-Külz-Stiftung als Liberales Bildungswerk in Sachsen wird durch Ludwig Martin Rade in Meißen gegründet. |
1990 | Bei der Wahl zum 1. Sächsischen Landtag erhält die F.D.P. 5,3 Prozent und bildet eine eigene Landtagsfraktion mit dem Vorsitzenden Dr. Günter Kröber (später Ludwig Martin Rade). |
1990 | Bei den ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen im Dezember erzielt die sächsische F.D.P. unter der Führung des Spitzenkandidaten Wolfgang Mischnick knapp 13 Prozent und zieht mit fünf sächsischen Abgeordneten in den Bundestag ein. |
1990 | Die Parteien LDP, NDPD und der sächsischen DFP vereinigen sich zum Bund Freier Demokraten (BFD) und im August auf Bundesebene mit der DFP und der F.D.P.-West zur ersten gesamtdeutschen Partei. |
Februar 1990 | Auf dem Erneuerungsparteitag der LDP(D) nennt sie sich um in „LDP – Die Liberalen in Dresden“. |
1990 | In der DDR gründen sich die F.D.P. die Deutsche Forum Partei (DFP); sie haben ihre stärksten Landesverbände in Sachsen. |
1990 | Wolfgang Natonek wird auf dem Gründungskongreß der Jungliberalen Aktion zum Ehrenvorsitzenden gewählt. |
1989 | Die LDPD kritisiert die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der DDR als erste Partei; dem folgt der Austritt aus den Bündnissen „Demokratischer Block“ und „Nationale Front“. |
1987 – 1994 | Wolfgang Mischnick übernimmt den Vorsitz der Friedrich-Naumann-Stiftung. |
1961 – 1963 | Wolfgang Mischnick gehört dem Kabinett Adenauer als Bundesvertriebenenminister an. |
1954 | Wolfgang Mischnick wird Vorsitzender der Deutschen Jungdemokraten. |
1950 – 1952 | Dr. Günter Kröber wird jüngstes Mitglied im Sächsischen Landtag. |
1952 – 1989 | Die LDPD gibt auf Druck der kommunistischen SED und bestimmter Kräfte in ihren eigenen Reihen die Eigenständigkeit als politische Partei auf, formal erkennt sie die Führungsrolle der SED an. |
1948 – 1956 | Wolfgang Natonek sitzt in Haft als politischer Gefangener in den Zuchthäusern von Torgau und Bautzen; 1956 wird er auf Druck des Westens entlassen und geht in die Bundesrepublik. |
1948 | Der sowjetische Geheimdienst verhaftet Wolfgang Natonek. |
1947 – 1948 | Wolfgang Natonek ist Vorsitzender der Hochschulgruppe der LDP und Vorsitzender des Studentenrates der Universität zu Leipzig. |
1946 | Im Februar erscheint das Sächsische Tageblatt erstmalig. Die Tageszeitung gibt es bis 1990. |
1945 – 1948 | Dr. Wilhelm Külz ist erster Vorsitzender der LDP – neben Theodor Heuss, dem späteren Bundespräsidenten. |
1945 | Dr. Wilhelm Külz wird Herausgeber der Tageszeitung „Der Morgen“. |
1945 | Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands wird gegründet; Mitbegründer sind Wolfgang Mischnick und Wilhelm Külz. |
1933 | Dr. Wilhelm Külz wird wegen Verweigerung der Nazi-Flaggenhissung auf dem Rathaus vom Dienst suspendiert. |
1931 – 1933 | Dr. Wilhelm Külz ist Oberbürgermeister in Dresden. |
1930-1933 | Walther Schieck (DVP) hat das Amt des sächsischen Ministerpräsidenten inne. |
1929 | Wilhelm Bünger (DVP) wird für ein Jahr sächsischer Ministerpräsident. |
1926 – 1927 | Dr. Wilhelm Külz ist Reichsminister des Inneren. |
1926 | Der Sachse Peter Reinhold (DDP) wird Reichsfinanzminister. |
1921 | Wolfgang Mischnick wird in Dresden geboren. |
1920 – 1933 | Dr. Wilhelm Külz ist Reichstagsabgeordneter und Vorsitzender der Deutschen Demokratischen Partei in Sachsen. |
1919 | Wolfgang Natonek wird in Leipzig geboren. |
1919 | Die Deutsche Demokratische Partei wird gegründet, Friedrich Naumann wird der erste Vorsitzende. |
1918 | Rudolf Heinze (NLP) ist am Ende des Kaiserreichs für wenige Wochen sächsischer Ministerpräsident. |
1912 | Dr. Wilhelm Külz wird Oberbürgermeister in Zittau. |
1907 – 1908 | Dr. Wilhelm Külz wird Reichskommissar für Selbstverwaltung in Deutsch-Südwestafrika. |
1902 | Gustav Stresemann kommt nach Sachsen und führt die sächsischen Nationalliberalen zum Erfolg. |
1875 – 1948 | Wilhelm Külz, geboren in Borna. |
1875 | Die Nationalliberalen lösen sich endgültig aus dem Sächsischen Fortschrittsverein heraus und bilden auch in Sachsen eine eigene Partei. |
1863 | Am 25. April wird in Leipzig der Sächsische Fortschrittsverein im Schützenhaus gegründet. |
1860 – 1919 | Friedrich Naumann, geboren in Störmthal bei Leipzig. |